Chronik des Handballbezirks Darmstadt

1920

Gründung der Handballabteilung in Griesheim

 

1921

Erstmalig Spiele um die Deutsche Meisterschaft im Feldhandball. Veranstaltet werden die Spiele durch die Deutsche Turnerschaft.

In den zwanziger Jahren werden die ersten Handballabteilungen auf dem Gebiet des heutigen Bezirks gegründet. Gespielt wird auf jeglichem Untergrund auf Flächen, die zu verschiedenerlei Zwecken verwendet werden. So dienen nicht nur Turn- oder Fußballplätze als Spielstätte, sondern auch Wiesen und Weiden. Teilweise müssen die Tore zu jedem Spiel auf- und wieder abgebaut werden. Zu Spielen geht es meist mit dem Fahrrad oder gar zu Fuß, selten mit Pritschenwagen.

Durch die Existenz mehrerer (Turn-)Verbände war die Organisation des Handballs recht unübersichtlich. Neben der Deutschen Turnerschaft (DT), eher bürgerlich-konservativ ausgerichtet, gab es beispielsweise den "Arbeiter Turn- und Sportbund" (ATSB). Zunächst wird peinlich genau darauf geachtet, nur Spiele gegen Mannschaften aus dem eigenen Turnverband auszurichten. So sind selbst manchmal Spiele gegen Nachbarorte nicht möglich, wenn die Vereine nicht dem gleichen Turnverband angehören. Erst nach und nach werden überregionale Turniere, Spiele und Meisterschaften gespielt.

In der Vorkriegszeit nahmen u. a. folgende Vereine an Spielen teil: Griesheim, Erfelden, Walldorf, Egelsbach, Bickenbach, Eberstadt, Bessungen, Seeheim, Worfelden, Bensheim, Mörfelden, Bauschheim, Büttelborn, Arheilgen.

Übrigens gab es bereits damals Probleme, ausreichend Schiedsrichter zu bekommen. Für jede spielende Mannschaft musste ein Schiedsrichter gestellt werden. Über Sanktionen oder Strafen bei Nichterfüllung ist leider nichts bekannt.

 

1923

Gründung der Handballabteilungen in Erfelden, Walldorf und Egelsbach

 

1930

Der TV Trebur wird Gaumeister in Garbenteich bei Gießen und darf an den Bundesmeisterschaften in Remscheid teilnehmen.

 

Ab 1945

Neugründungen der Sportvereine und sukzessive Wiederaufnahme des Handballsports in den Handballabteilungen der Sportvereine. Die Alliierten rufen Sport- und Kulturvereinigungen (SKV) und Sport- und Kulturgemeinschaften (SKG) ins Leben. Hiervon zeugen noch heute Vereine wie SKG Erfelden, SKV Mörfelden, SKG Walldorf, SKG Bauschheim oder SKV Büttelborn.

Erster Kreisvorsitzender im Kreis Groß-Gerau wird Philipp Gerbig vom SKV Mörfelden (bis 1949).

 

1946

Gründung des Landessportbunds Hessen mit den Sportkreisen Groß-Gerau, Bergstraße und Darmstadt.

Im Kreis Groß-Gerau spielen 15 Vereine Feldhandball.

Nach Gründung des DHB (1949) waren zwar alle Handballer unter einem Dach organisiert; gleichwohl blieben manche Strukturen aus der Gründerzeit des Handballs erhalten. In manchen Ortschaften gab - und gibt es bis heute - es zwei Handball spielende Vereine, die früher unterschiedlichen Verbänden angehörten. Beispiele hierfür sind der TV und die SKG Erfelden sowie der TV und der SKV Büttelborn.

Schon damals existierten in vielen Vereinen auch Frauen-Mannschaften, die jedoch leider oftmals wieder den Spielbetrieb einstellen mussten.

 

1948

Die Männer der TGS Walldorf werden Kreismeister im Kreis Groß-Gerau.

 

1950

Nach einem Jahr Kreisvorsitz im Kreis Groß-Gerau wird Georg Schneider (SKG Bauschheim) durch Herrn Kramer von der TG Rüsselsheim abgelöst (bis 1952).

 

1952

Neuer Kreisvorsitzender im Kreis Groß-Gerau wird Walter Biemann (SKV Büttelborn) bis 1972.

 

1955

Der gebürtige Büttelborner und viermalige Nationalspieler Ernst Feick wird Präsident des Deutschen Handballverbands. Für elf Jahre hat er dieses Amt inne.

Ende der 50-er Jahre hat man die Absicht, den Kreis Groß-Gerau aufzulösen und spielt versuchsweise eine Runde in den Nachbarkreisen Wiesbaden, Bergstraße und Darmstadt. Dieser Versuch scheitert, ebenso wie die Eingliederung des Kreises Wiesbaden in den Kreis Groß-Gerau.

 

1965

Im Kreis Groß-Gerau spielen 20 Vereine mit 86 Aktiven-Mannschaften.

 

1967

Die A-Jugend des SKV Mörfelden wird südwestdeutscher Meister in Saarlouis gegen SC Saargold Lisdorf mit 12:7. Auf dem Weg zum Titel gewinnt man das Hessen – Endspiel gegen den TV Langenthal mit 22:14. Das Hessenendspiel wird als Vorspiel vor dem Endspiel um die Feldhandballmeisterschaft ausgetragen. Somit spielt man vor einer unglaublichen Kulisse von 22.000 Zuschauern auf dem Bieberer Berg in Offenbach.

 

1970

Letzte Runde Feldhandball im Kreis Groß-Gerau. Zu dieser Zeit gibt es im Kreis Groß-Gerau keine Sporthalle, so dass die „Hallenmeisterschaften“ im Freien auf Kleinfeldspielfeldern ausgetragen werden. Hallentraining ist lediglich in Darmstadt möglich.

Mit der Einweihung der Faulstrohhalle in Groß-Gerau Anfang der 1970-er kann ein regelmäßiger Spielbetrieb im Hallenhandball im Kreis Groß-Gerau aufgenommen werden. Hierzu kommen am Wochenende alle teilnehmenden Mannschaften in der Halle zusammen und absolvieren an einem Wochenende einen kompletten Spieltag in Turnierform mit Spielzeiten von 2 x 7,5 Minuten.

In immer mehr Kommunen entstehen moderne Sporthallen, die die witterungsunabhängige Ausübung des Handballsports ermöglichen.

 

1972

Ulrich Feith (TV Groß-Gerau) wird neuer Kreisvorsitzender im Kreis Groß-Gerau (bis 1986).

 

1974

Der SV Crumstadt wird deutscher Vizemeister im Großfeldhandball und unterliegt im Endspiel dem TSV Birkenau in Weinheim mit 14:16.

Besuch der senegalesischen Nationalmannschaft in Crumstadt mit Spielen gegen SV Crumstadt (12:13) und TV Groß-Gerau.

 

1977

Erster Tag der Handballjugend des Kreis Groß-Gerau in Walldorf. Diese Veranstaltung wird bis 1999 jährlich durchgeführt.

 

1980

Die weibliche Jugend B des TV Büttelborn wird Deutscher Meister der Saison 1979/1980 mit einem 12:10 bei Vorw. Wettringen (Hinspiel 4:6).

 

1981

Die Frauenmannschaft des TV Büttelborn wird Hessenmeister.

 

1984

Der Kreis Groß-Gerau beginnt mit sechs Mannschaften als erster Handballkreis im Bezirk mit Mini-Spielfesten.

 

1986

Lutz Scheibe (TGS Walldorf) wird Kreisvorsitzender im Kreis Groß-Gerau (bis 2000).

 

1987

Ronald Balß (TG Rüsselsheim) wird SR-Wart im Kreis Groß-Gerau (bis 2000).

 

1989

Die Männer des TV Büttelborn scheitern erst in der 2. DHB-Pokal-Hauptrunde am späteren DHB-Pokalsieger und Europapokalsieger TSV Milbertshofen.

Gründung des Handball-Leistungszentrums Bergstraße in Bensheim.

 

1990

Am 2. Oktober 1990 – und damit nur Stunden vor der Wiedervereinigung – findet in der Bensheimer Weststadthalle vor 600 Zuschauern das letzte Frauen-Länderspiel der DDR-Auswahl gegen die Auswahlmannschaft der Bundesrepublik statt. Die DDR-Auswahl gewinnt 24:20.

Das „Rückspiel“ am folgenden Tag ist kein Länderspiel mehr, sondern „nur“ noch ein normales Spiel des westdeutschen Verbands gegen den ostdeutschen Verband. Die westdeutschen Frauen revanchieren sich in Gießen mit einem 21:18 Sieg.

 

1991

Auf dem Gebiet des jetzigen Handballbezirks Darmstadt spielen 470 Mannschaften (Bergstraße 139, Darmstadt 132, Groß-Gerau 199).

 

1992

Die Frauen des SV Crumstadt ziehen in den DHB-Pokal ein und verlieren in der zweiten Hauptrunde dem Zweitliga-Spitzenreiter Gutsmuths Berlin mit 17:21.

 

1993

Der TV Büttelborn schafft es in die 3. DHB-Pokal-Hauptrunde und verliert gegen den Bundesligisten TV Großwallstadt.

Nach 25 Jahren Tätigkeit gibt Dieter Reitz (TV Trebur) das Amt des Kassenwarts des Kreises Groß-Gerau ab und wird zum Ehrenmitglied des Kreisspielausschusses gewählt.

 

2000

Gründung des Handballbezirks 8 - Darmstadt aus den vormals selbständigen Handballkreisen Groß-Gerau, Darmstadt und Bergstraße gegen den Widerstand des langjährigen (32 Jahre) Vorsitzenden des bisherigen Bezirks Darmstadt Karl Weidmann. Mit der Strukturreform wird die bisherige Bezirksebene zwischen den Handballkreisen und dem HHV abgeschafft. Damit spielen über 500 Mannschaften im neuen Handballbezirk, davon 25 im HHV oder auf DHB-Ebene.

Erster Vorsitzender wird Klaus Lannert (TSV Krumbach). Der langjährige Kreisvorsitzende des Kreises Groß-Gerau, Lutz Scheibe, ist neuer Spielwart. Weitere Funktionen: Finanzwart Wilhelm Rothmüller (TV Siedelsbrunn), Rechtswart Harald Becker (SG Arheilgen), SR-Wart Ronald Balß (TG Rüsselsheim), Jungenwart Klaus Amend (HSG Erfelden), Mädelwart Claus Münk (TSV Raunheim),

Zunächst kannn kein Jugendwart und Pressewart gefunden werden.

 

2003

Lutz Scheibe wird neuer Bezirksvorsitzender.

 

2009

Zum 20-jährigen Bestehen des Handballleistungszentrums Bergstraße gratuliert u. a. Bundestrainer Heiner Brandt.

Dem Bezirksvorsitzenden des Handballbezirkes Darmstadt Lutz Scheibe wird in Walldorf durch Staatssekretär Dirk Metz das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland („Bundesverdienstkreuz“) verliehen.

Werner Friedrich und Werner Emig werden zu Ehrenmitgliedern des Bezirksspielausschusses ernannt.

 

2010

Die HSG Weiterstadt/Braunshardt/Worfelden erhält den DHB-Vereinsjugendpreis.

 

2011

Facebook-Seite des Bezirks Darmstadt geht online.

 

2019

Die weibliche D-Jugend der HSG Bensheim/Auerbach erreicht die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft.

 

2020

Erstmalig wird eine Saison vorzeitig abgebrochen. Die Corona-Pandemie lässt eine ordnungsgemäße Beendigung nicht zu.

Die Versammlung der Vereine kann nur als Videokonferenz stattfinden.

Der Saisonstart 2020/2021 wird um vier Wochen verschoben; die Saison wird direkt nach dem ersten Spieltag unterbrochen.

 

Vereine

1921 – TSG Worfelden (neu ab 1946)

1922 – TG Rüsselsheim (neu ab 1945)

1923 – TGS Walldorf (SKG ab 1946, ab 1947 wieder TGS)

1924 – TV Büttelborn (neu ab 1953)

1925 – TV Königstädten (neu ab 1949)

1926 – TV Trebur (neu ab 1949)

                Handballverein Roßdorf (1958 Einstellung des Spielbetriebs mangels geeigneter Spielstätte)

1929 – TV Einhausen

1946 – SKG Bauschheim

                SV Crumstadt

                SKG Erfelden

                TV Gustavsburg

                SKV Mörfelden

                TSV Raunheim

1947 – SKV Büttelborn

                TSV Goddelau

1949 – TV Groß-Gerau

1954 – TV Erfelden

                TV Nauheim

1963 – SVC Gernsheim

1971 – SKG Roßdorf

1974 – TV Groß-Rohrheim

1978 – TV Bischofsheim

1984 – SG Dornheim

 

Ergänzungen sind sehr gerne gesehen. Bitte per Mail an den Bezirksvorsitzenden Klaus Bernshausen senden.